Samstag, 12. September 2015

NAB und letze Tage

Hallo,

es ist gerade Samstag und ich habe nur noch 8 Tage bis meine Eltern kommen, was mich echt traurig macht (also, dass ich gehen muss) und ich mich wundere, wo nur die Zeit geblieben ist.
Ich habe hier eine super Gastfamilie, wunderbare Freunde, eine super City in der Nähe und einfach allgemein ein schönes und einzigartiges Leben, das ich bald verlassen muss.

Ich weiß noch genau, wie ich am Anfang langsam angefangen habe, die Zeit die ich schon hier war, nicht in Tagen zu zählen, sondern in Wochen und später Monaten. Irgendwann kam dann die Zeit, wo ich daran dachte, dass ich ja gar nicht mehr so viel Zeit in diesem wundervollen Land verbringen kann und das Zählen drehte sich um: Ich zählte plötzlich die Monate bis zur Abreise und dann vor 4 Wochen konnte ich schon die Wochen zählen, was mir dann nochmal klar machte, dass meine Zeit hier echt begrenzt ist.
Der letzte Term war wahrscheinlich der beste im Vergleich zu den vorherigen, was aber auf keinen Fall heißt, dass die anderen nicht so gut waren. Ich habe in den letzten Wochen nochmal unglaublich viel erlebt, neues gesehen und mein Leben hier gelebt.
Inzwischen kann ich schon die verbleibende Zeit in Tagen zählen und habe nächste Woche meine letze Schulwoche.

Letzte Woche habe ich noch einmal etwas echt Interessantes erlebt: Ich war für 3 Tage bei einer Art Praktikum in der National Australia Bank.
Es fing alles damit an, dass meine Schule 10 Schüler aus meinem Jahrgang aussuchen durfte, genau wie 15 andere Schulen in der Umgebung Melbournes. Uns wurde gesagt, dass es ein ganz spezielles Praktikum bei der Bank ist, aber ich konnte mir noch nicht genau vorstellen, was genau dort passieren würde.

Das Praktikum fand in Melbourne statt und dauerte drei Tage. Wir sollten uns wie zur Arbeit kleiden und trafen uns am Mittwoch am Bahnhof von Frankston. Anschließend fuhren wir eine Stunde nach Melbourne und gingen zu dem Gebäude, wo das Praktikum war, welches von außen schon riesig aussah.
Von drinnen war es noch beeindruckender und wir gingen zu einer Art Forum, wo wir die anderen 150 Schüler trafen und offiziell begrüßt worden.
Wir wurden in 6 Räume verteilt und bekamen einen Besucher-Security Pass. In den Räumen ging es dann richtig los: Wir wurden in Gruppen mit jeweils 6 Schülern eingeteilt, die wir noch nie getroffen hatten und mussten mit ihnen in den nächsten Tagen einen kleinen Film über die Tage produzieren.
Am Montag haben wir einige Icebraker Spiele gespielt und einige Mitarbeiter von der Bank haben uns was von ihren Jobs und ihrem Leben erzählt. Es ging außerdem darum, seine eigenen Stärken und Schwächen kennenzulernen.
Während einer Pause war ich noch mit einem anderen Mädchen draußen und als wir zurück wollten, haben wir gemerkt, dass wir relativ spät waren. Wir fingen also an zu laufen und und ich stolperte mit meinen hochhackigen (zu kleinen) Schuhen und landetet mit meinem Kopf in einer dieser Drehtüren, was echt peinlich war, vor allem als alle Leute, die da waren, mich erstmal angeguckt haben... Ich meine, das war eine Bank mit 5000 Mitarbeitern alleine in Melbourne und ich falle erstmal in den Eingang...Daraufhin habe ich wieder meine alten, abgelaufenen schwarzen Schuhe getragen :D.

An den nächsten Tagen ging es ähnlich weiter und man hat gemerkt, wie unser Team immer besser zusammenarbeitete. Wir durften auch mit sogenannten Mentoren hinter die Kulissen der Bank gucken und ich konnte auch einige Bilder auf einem riesigen Hochhaus mit 36 Stockwerken machen, welche allerdings im Moment noch auf meinem Handy sind. Wir hörten auch einige wirklich inspirierende Vorträge und haben gelernt, dass es viel mehr Berufe in einer Bank gib als nur Banker, nämlich auch Psychologen, Leute die Social Media überwachen und viele weitere...

Alles in allem war das ganze eine besondere Erfahrung und wir haben unglaublich viel gelernt und viele neue Leute getroffen.

Heute wollte ich mir eigentlich Ohrlöcher stechen lassen, aber dafür braucht man ein eingetragenes Elternteil oder einen Vormund, wobei meine Gasteltern nicht zählen. Tja, Pech gehabt. Vielleicht ein anderes Mal während ich noch in Australien bin und dann mit meinen Eltern.

Mir kommt es so vor, als wäre die letzte Woche doppelt so lange gewesen. Ich habe einfach so viel erlebt und gesehen und jetzt sind es plötzlich nur noch 8 Tage bis meine Eltern kommen. Wir (also meine Gastschwester und ich) sitzen gerade in meinem Zimmer und chillen. Morgen gehe ich mit meinen Freunden nach Melbourne, wo wir nochmal zu unseren besonderen Plätzen gehen, worauf ich mich auch schon freue.
Es wird aber auch einer meiner letzten Male in Melbourne für lange Zeit, aber ich weiß jetzt schon, dass ich unbedingt wiederkommen möchte.

Euch allen wünsche ich ein entspanntes Wochenende.

Schöne Grüße,
eure Juli

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